Die Schreibmaschine, die mit anderen Büromaschinen ab 1880 zunehmend Einzug in die Büros von Wirtschaft und Verwaltung der aufstrebenden Industriemacht Deutschland hielt, wollte bedient werden. Das aus den USA stammende Tastaturlayout „QWERTY“ wurde für die deutschen Tastaturen auf „QWERTZ“ angepasst und ermöglichte so das 10-Finger-Tastschreiben als zeitökonomische Eingabemethode.
Männer wurden zunehmend in der Produktion benötigt; dadurch entstanden typische Frauenberufe wie Stenotypistin oder Sekretärin als Dienstleisterinnen in den Büros, die nicht nur die Kurzschrift beherrschten, sondern auch das Tastschreiben anwendeten und dadurch die Korrespondenz in den Verwaltungen beschleunigten.
Vielleicht war es diese Anerkennung, die die Schreibmaschinenproduzenten veranlassten, ihren Produkten Frauennamen zu geben? Überliefert ist, dass es sich bei den Namen zum Teil um Familienangehörige der Konstrukteure oder Produzenten handelte.
Hier eine kleine Auflistung solcher Maschinen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
MERCEDES (1906)
Hersteller: Mercedes-Bureau-Maschinen GmbH, (Zella-)Mehlis (Thüringen)
REGINA (1908)
Hersteller: Schilling & Krämer, Suhl (Thüringen)
ERIKA (1910), nach dem Zweiten Weltkrieg in DDR-Produktion auch als Exportmodelle GLORIA, IRENE und URSULA
Hersteller: Seidel & Naumann, Dresden
VICTORIA (1910)
Hersteller: Stempelwarenfabrik Gustav Tietze, Leipzig
SENTA (1912)
Hersteller: Frister & Rossmann, Berlin
MONICA (1923)
Hersteller: Bauchwitz-Pscherer & Co., Leipzig
VENUS (1923)
Hersteller: Venus-Werk Müller & Zentsch, Neugersdorf (Oberlausitz)
CARISSIMA (1934)
Hersteller: Th. Knaur-Hübel & Denk, Leipzig
GABRIELE (1957)
Hersteller: Triumph-Adler, Nürnberg
MONICA (1960)
Hersteller: Olympia-Werke, Wilhelmshaven
CARINA (1972)
Hersteller: Triumph-Adler, Nürnberg
Bildquelle:
[Abb 1.]
https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibmaschine#/media/Datei:Typists_in_the_Office_of_the_Deputy_Controller_-_Queen_Mary’s_Army_Auxiliary_Corps_Rouen-_Workers_Campbell_and_Pride_Art.IWMART2897.jpg